Draußen ist es heller Tag. Innerhalb dieser abbruchreifen, an der Seite offenen Ruine haben sich mehrere Hundert Menschen, darunter auch viele Kinder, behelfsmäßig eine Unterkunft gebaut. Es ist stockdunkel.
Ein beklemmendes Gefühl überkommt mich, als ich letzten Sonntag (29.12.2019) durch einen etwa 1 Meter breiten, finsteren Gang innerhalb dieses Gebäudes gehe und Fotos mache. Es ist kalt. Der Geruch ist unbeschreiblich.
Eine junge Frau erlaubt mir, Fotos vom Inneren ihrer Behausung zu machen. Hier leben drei Frauen und zwei Kinder. Keine Heizung, kein Wasser, kein Strom, keine Toilette oder Dusche.
Auf dem Platz vor diesem Gebäude, unmittelbar unterhalb des überfüllten Hotspot verteilen flying help e.V. Helfer warme Jacken, Decken, Schlafsäcke und mehr an die geflohenen Menschen in Not. Viele verlassen den Hotspot und bauen sich hier eine Hütte, weil die Situation innerhalb des staatlichen Lagers noch schlimmer ist.
Wer im Hotspot einen Wohncontainer hat, zählt zu den Glücklichen. In den Wohncontainern ist Platz für etwa 800 Menschen. Mehrere Tausend Menschen befinden sich aktuell dort und versuchen, sich zwischen den Containern mit Planen, Kartons und abgestorbenen Palmenblättern vor der Witterung zu schützen.
Nach starkem Regen und Sturm in der Nacht von Sonntag auf Montag sind die behelfsmäßigen Hütten zerstört, alles ist durchnässt.
flying help e.V. hat bereits 2015 Familien mit Kindern von der Straße geholt und in einfachen Pensionen und Appartements untergebracht.
Die aktuelle Lage gebietet es, sofort zu handeln. Dank einer großzügigen Spende von Space-Eye kann flying help e.V. das Wohnungsprogramm erneut sofort starten.
Die ersten Zimmer werden gerade von ehrenamtlichen flying help e.V. Mitarbeitern angemietet und Familien mit Kindern dort untergebracht.
Bitte helft uns mit einer Spende. Das Ziel ist, bis spätestens Mitte Januar 2020 alle Kinder auf Kos aus dem Dreck zu holen und menschenwürdig unterzubringen.
Auf Kos sind derzeit 10 ehrenamtliche Helfer von flying help e.V. im Einsatz. Am Sonntag fliegen zwei weitere Volunteere für flying help nach Kos.
Es werden weitere helfende Hände gebraucht. Bitte bewerbt euch auf der Webseite www.flying-help.de für den ehrenamtlichen Einsatz auf Kos.
Neben Geldspenden werden dringend als Sachspende zwei Fahrzeuge auf Kos benötigt. Ein Van (Sprinter oder ähnlich) und ein PKW Kombi zum Transport von Hilfsgütern und Personen.
flying help e.V. ist als gemeinnützig anerkannt und kann Spendenquittungen ausstellen.